BVF-Vergaser reinigen

Bei manchen Altteilen stellt man sich die Frage, ob ein Neukauf nicht bequemer als eine Reinigung oder Restauration ist. Bei diesem Vergaser von einem Kollegen war das ähnlich. Ich hab‘ mich einfach mal rangetraut und wollte wissen, wie viel Aufwand es braucht den Vergaser zu reinigen.

Ausgangslage

Der BVF 16N1-12 war Teil einer Schwalbe, die eine unbekannte Zeit lang gestanden hat, ein klassischer Scheunenfund eben.

von der Seite sieht er noch ganz gut aus
hier auch nur ein bisschen Patina
auf dem Deckel wird es etwas fettiger

Von Aussen wirkte der Vergaser noch ganz ok, innen war er dann doch schon sehr ranzig. Wahrscheinlich waren nicht nur der Schwimmerkörper und die Düsen so verklebt, auch die feinen Kanäle im Gehäuse sahen bestimmt ähnlich aus.

innen sieht die Sache dann ganz anders aus
Blick auf Schwimmerkörper und Düsen
Vergaser zerlegen

Als erstes hab‘ ich den Vergaser vorsichtig zerlegt und die Einzelteile auf sauberem Papier zurecht gelegt. Ein Tipp zum Arbeiten mit Kleinteilen: Leg‘ dir einen Streifen sauberes Papier oder einen sauberen Lappen als Unterlage auf die Werkbank. Das sorgt für bessere Übersicht durch den hellen Hintergrund. Das ist besser als die Teile auf die dunklere Arbeitsplatte zu legen.

Schwimmerkörper ausgebaut
Alle Düsen ausgebaut
Vergaser reinigen

Als Hilfsmittel dient mir mein kleiner Ultraschallreiniger, der eigentlich für Brillen und Schmuck gedacht ist. Den hab‘ ich mir mal für um die 20€ im Baumarkt gekauft, eben für genau solche Aufgaben. Natürlich könnte er etwas größer sein, denn der Vergaser passt nur zur Hälfte in die Reinigungsflüssigkeit. Aber das macht mir keine großen Probleme, dann muss ich ihn halt mehrmals durchlaufen lassen. Bei solch großen Verschmutzungen hält die Flüssigkeit eh nicht lange durch und muss gewechselt werden.

Die Reinigungsflüssigkeit ist in diesem Fall nichts Anderes als heißes Wasser mit ganz wenig Spülmittel.

Start zur ersten Reinigungsrunde
nach ca. zwei Minuten mal reingespitzt
Vorher-Nachher-Vergleich nach dem ersten Durchgang

Der Vergaserkörper bekam drei Durchgänge von je acht Minuten. Das Schwimmergehäuse hab‘ vorher mit etwas Benzin eingeweicht, danach kam es auch für zwei Runden ins Ultraschallbad. Für die Kleinteile wie Düsen, Schrauben und Zylinderstift reichte ein Durchgang. Den Schwimmer hab‘ ich mit Bremsenreiniger und feiner Stahlwolle von Hand gereinigt. Alle Teile wurden dann noch mit Druckluft ausgeblasen, auch alle Kanäle im Gehäuse. Danach sah das ganze Vergaserkonvolut dann so aus:

Ergebnis
Ergebnis nach der Reinigung
zum Vergleich: vor der Reinigung

Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden, so kann der Vergaser wieder benutzt werden. Mit neuen Düsen und Dichtungen, also einer Investition  von um die 10€, kann er die Schwalbe wieder mit Gemisch versorgen.
Den Zeitaufwand würde ich mit etwa einer Stunde beziffern, allerdings hab‘ ich das Ganze so nebenher gemacht, sprich während der Ultraschallreiniger lief, hab‘ ich andere Sachen gemacht.

Fazit

Kauf‘ nicht gleich neu und wirf‘ nix weg. Auch ein verrotzter Versager lässt sich mit vertretbarem Aufwand reinigen. So ein kleiner Ultraschallreiniger für um die 20€ ist eine Anschaffung, die sich lohnt. Damit lassen sich z. B. auch ganz beiläufig ausgebaute Schrauben, die man wieder verwenden will, in einem Bad in WD40 schonend reinigen. Falls Du einen ähnlichen Fall hast und dir keinen Reiniger anschaffen willst, sag‘ nur Bescheid. Entweder in den Kommentaren oder per Nachricht bei Facebook oder Twitter. Ich schau‘ dann, was sich machen lässt.

Ein Kommentar

  1. hallo, danke für die Vorführung, hat mich überzeugt und ich werde mir auch einen Ultraschallreiniger kaufen. Viele Grüße Lothar Leidenfrost

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